SEPTEMBER 2024
Vernetzt Demokratie fördern
Government of, by, for the people – was Abraham Lincoln in der Gettysburg Address 1863 als Formel der Demokratie vorgab, entsprach in gewisser Hinsicht der Beschreibung eines Netzwerks, weil sie ein Beziehungsgeflecht und gleichzeitig Mechanismen der Selbstorganisation nahelegte. Das funktioniert auch auf internationaler Ebene: Demokratien, nämlich dasjenige Netzwerk von Staaten ohne autoritäre Regierungsform, führen keine Kriege gegeneinander.1
In diesem Sinne spielt die Vernetzung in sozialen Medien demokratischen Willensbildungsprozessen in die Hände: Sie bietet Chancen zur schnellen und wirkungsstarken Mobilisierung von Gleichgesinnten. Auch die niedrigschwellige Organisation von Kampagnen fördert die politische Teilhabe. Andererseits: In Netzwerken und Gruppen bilden sich Filterblasen, die sich gegenüber abweichenden Informations- und Meinungsbildungsimpulsen abschirmen.2 Social Bots greifen in den öffentlichen Meinungsbildungsprozess ein und gefährden die Legitimität demokratischer Wahlverfahren.3
Im Zentrum des idealtypischen Netzwerkes „Demokratie“ stehen mündige Bürger*innen – kritisch im Umgang mit Quellen und Technologien.
Demokratische Willensbildung – viel Spaß beim Eintauchen:
- 3 ChatGPT und Co: Gefährden KI-getriebene Suchmaschinen demokratische Wahlen? https://algorithmwatch.org/de/bing-chat-wahlen-2023/
Weitere Quellen:
- 1 Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, 1795.
- 2 Hans Vorländer: Demokratie. Geschichte, Form, Theorien. 4. Aufl., C.H. Beck, München 2020
Letzter Zugriff alle Webseiten: 14.12.2023